Die erforderliche Auflösung des Scanners wird in ppi (pixel per inch) angegeben. Sie richtet sich nach
Wird das gescannte Bild auf dem Bildschirm oder auf einem
Thermosublimationsdrucker wiedergegeben, so muss stets mit einer Auflösung
gescannt werden, die der des Wiedergabegerätes entspricht. Denn jedes Pixel auf
dem Bildschirm oder im Sublimationsdruck kann das Farbsignal unverfälscht
wiedergeben.
Beim Bildschirm ist dies eine Auflösung von normalerweise 72 bis 100 ppi.
Sollen Fotos vor der Wiedergabe noch umfangreich bearbeitet werden, empfiehlt sich
eine um etwa 1/3 höhere Auflösung.
Beim Ausdruck auf Laser- oder Tintenstrahldruckern muss eine Besonderheit des
Druckvorgangs beachtet werden: Jeder Drucker kann nur einen schwarzen oder farbigen
Punkt (cyan, magenta oder gelb) setzen, je nach Druckerauflösung z. B. 600 dpi
(dots per inch).
Zur Darstellung von Grautönen (oder Farbabstufungen) müssen
nun diese Punkte mehr oder weniger dicht sitzen oder mehr oder weniger groß
sein. Dazu muss das Bild in einzelne "Druckzellen" oder "Matrizen" zerlegt werden,
die nun selbst verschiedene Grautöne annehmen können. Solche Zellen sind
idealerweise 16 · 16 = 256 Pixel groß - entsprechend
der maximal möglichen 256 Graustufen, die ein Drucker darstellen kann. Damit
kann aber ein 600-dpi-Drucker nur noch 600 : 16 = 37,5
unterschiedliche "Zellen pro Inch" (in der Fachsprache: lpi = lines
per inch) darstellen. Ein feineres Raster z. B.
8 · 8 = 64 Pixel - also maximal 64 Graustufen - liefert
dann immerhin 600 : 8 = 75 lpi.
Somit muss ein Kompromiss gefunden werden zwischen Rasterung des Bildes und Anzahl
der Graustufen.
Bei Postscriptdruckern lässt sich dieses Raster als "Rasterlaufweite" oder
"Halbtonfrequenz" bzw. kurz "Frequenz" frei einstellen. Standard sind Werte zwischen
60 und 70 lpi.
Tintenstrahldruckern darf man je nach Druckerauflösung eine Rasterlaufweite
zwischen 50 und 100 lpi unterstellen.
Der langen Rede kurzer Sinn: Zum Drucken macht es keinen Sinn, eine höhere Farbtiefe als 8 Bit (256 Farb-/Graustufen) einzustellen und die Scannerauflösung kann meist deutlich geringer als die Druckerauflösung sein. Mehr als ca. 75 lpi und gleichzeitig ca. 64 Grautöne sind realistischerweise nicht darstellbar.
Für die Darstellung von Linien, schwarz-weiß oder in Farbe, wählt man mindestens die Auflösung, die auch der Drucker liefern kann. Für höchste Anforderungen wählt man eine um den Faktor 1,5 bis 2 höhere Auflösung.
Eine kleine Rechnung ergibt für die optimale Scanauflösung (ppi):
ppi = lpi · V · Q, wobei
lpi = dpi / Wurzel(Zahl darstellbarer Graustufen)
V = gewünschte
Bildgröße / Originalgröße
Q = Qualitätsfaktor (Erfahrungswerte:
1,3 < Q < 1,7)
Die Rechnung für die optimale Scanauflösung ist die gleiche wie bei Graustufenbildern. Lediglich der Qualitätsfaktor sollte etwas höher gewählt werden (bis 2). Will man für jede der drei Farben Rot, Blau und Grün 256 Abstufungen (8 Bit) beibehalten, muss man demnach mit 3 · 8 = 24 Bit einscannen.
(Die Grafiken und die Rechenbeispiele sind der Website von Stephan Hartl entnommen.)
© Axel Petry 2001 - Letzte Änderung: 29.04.2005